Archiv der Kategorie: Kurztipps

Ärger mit RDP

Seit es Raspberry Pi OS Bullseye gibt, zickt xrdp. Die Probleme haben mit der internen Umstellung des Grafiksystems zu tun, aber auch mit dem Script /usr/bin/startlxde-pi. Im Internet gibt es diverse Lösungsvorschläge. Bei Weitem am einfachsten ist es, einen neuen Benutzer einzurichten und den RDP-Login nicht für pi, sondern für diesen Nutzer durchzuführen:

pi$ sudo useradd newusername
pi$ sudo usermod -a -G sudo newusername

Anschließend melden Sie sich im Programm ‚Remotedesktopverbindung‘ oder bei einem anderen xrdp-Client nicht als pi, sondern als newusername an.

Beachten Sie, dass newusername nur einmal angemeldet sein darf — entweder via RDP, oder direkt auf dem Gerät. Beides zugleich ist nicht (mehr) erlaubt.

Mehr technische Details finden Sie hier:

https://kofler.info/raspberry-pi-os-bullseye/#comment-1227
https://forums.raspberrypi.com/viewtopic.php?t=323471

Ubuntu MATE 18.04 für den Raspberry Pi 3B+

Das Ubuntu-MATE-Team hatte eigentlich eine zum Modell 3B+ kompatible Version von Ubuntu MATE 18.04 für Juni 2018 versprochen. Zu sehen ist davon bisher nichts.

Update Juli 2019: Ubuntu Mate 18.04.2 ist nun offiziell verfügbar und unterstützt die Modelle 2B, 3B und 3B+: https://ubuntu-mate.org/raspberry-pi/

Eine Version für den neuen Raspberry Pi 4B ist geplant, der Zeitrahmen ist aber noch unklar.


Ursprünglicher Text, nicht mehr relevant: Ludger Kühm hat sich die Mühe gemacht, selbst den Kernel auszutauschen und so 3B+ taugliche Installations-Images zusammenzustellen. Hier ist eine ausführliche README-Datei.

Download-Links und Screenshots finden Sie hier:

http://qoe6rdttrncugsow.myfritz.net/bike/public/raspberrypi-ubuntu-rpi3Bplus/

Etcher unter Ubuntu installieren

Das Programm Etcher (siehe https://etcher.io) ist unser Lieblingsprogramm, um Image-Dateien auf SD-Karten zu schreiben. Etcher kommt sogar mit komprimierten Image-Dateien zurecht, diese müssen nicht vorher dekomprimiert werden. Während die Installation unter macOS und Windows ein Kinderspiel ist, gilt dies für Ubuntu leider nicht.

Etcher läuft hier unter Ubuntu 18.04

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Netzwerkverzeichnis automatisch einbinden

Sie haben in /etc/fstab eine Zeile zum Einbinden (»mounten«) eines Netzwerkverzeichnisses und es funktioniert nicht? Dann sollten Sie im Programm Raspberry Pi Configuration die Option Auf Netzwerk warten setzen. Andernfalls tritt oft ein timing-Problem auf. D.h., wenn /etc/fstab ausgewertet wird, ist die Netzwerkkonfiguration noch nicht abgeschlossen.

Wenn Sie ohne GUI arbeiten, richten Sie einfach die Datei /etc/systemd/system/dhcpcd.service.d/wait.conf mit dem folgenden Inhalt ein:

[Service]
ExecStart=
ExecStart=/usr/lib/dhcpcd5/dhcpcd -q -w 

Bildschirmschoner richtig aktivieren

Nach zehn Minuten ohne Tastatur- und Mausaktivität aktiviert sich der Bildschirmschoner. Damit wird der Bildschirminhalt zwar schwarz, der Monitor läuft aber weiter. So macht der Bildschirmschoner aber wenig Sinn und führt im Gegenteil dazu, dass ein Monitor, der ein schwarzes Bild zeigt, unbeabsichtigt länger läuft als notwendig.

In der Vergangenheit lag das daran, dass Raspbian wegen eines fehlenden Treibers nicht in der Lage war, das HDMI-Signal richtig abzuschalten. Dieses Problem ist aber seit Herbst 2016 gelöst:

https://github.com/raspberrypi/linux/issues/487

Aufgrund von Kompatibilitätsbedenken mit einigen Programmen (z.B. omxplayer) ist das HDMI-Blanking aber weiterhin standardmäßig nicht aktiv. Und so verschwenden bis heute unzählige Monitore, die an den Raspberry Pi angeschlossen sind, oft unnötig Strom.

Dabei lässt sich das Problem in einer Minute lösen: Starten Sie mit root-Rechten einen Editor zur Bearbeitung der Datei /boot/config.txt (z.B. mit sudo leafpad /boot/config.txt) und fügen Sie am Ende der Datei eine Zeile hinzu:

# am Ende von /boot/config.txt
...
hdmi_blanking=1

Ein Neustart und nach 10 Minuten ohne Aktivität wird der Monitor wirklich abgeschaltet!

WLAN schon vor der Inbetriebnahme konfigurieren

Mitunter ist es praktisch, wenn Sie einen Raspberry Pi auf Anhieb über das WLAN via SSH bedienen können. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, ohne angeschlossene Maus und Tastatur mit der Konfiguration zu beginnen — zumindest soweit, wie Sie dies via SSH im Textmodus durchführen können.

Updates: 5.10.2017, 5.5.2018: berücksichtigt nun auch Raspbian Stretch

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Die serielle Schnittstelle auf dem Raspberry Pi 3

Die Integration eines Bluetooth-Adapters auf dem Raspberry Pi 3 ist für die meisten Anwender eine feine Sache — aber es gibt eine Ausnahme: Die serielle Schnittstelle funktioniert nicht mehr wie gewohnt. Die neue Bluetooth-Modem liegt nun auf der Hardware-UART-Schnittstelle.

Der Mini-UART (Universal Asynchronous Receiver Transmitter) ist an den GPIO-Pins TxD und RxD verfügbar (das sind Pin 8 und 10 des GPIO-Headers J8). Dies ist eine kleine Variante des ursprünglichen UART, welche neben einer geringen Durchsatzfähigkeit auch nicht mehr so stabil ist wie zuvor.

Die Baud-Rate des Mini-UART wird ab sofort vom System-Takt abgeleitet. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Baud-Rate nicht mehr stabil bleibt, sondern je nach CPU-Auslastung stark schwankt. Leider wird der UART dadurch, ohne weitere Schritte, nahezu unbrauchbar.

Die einzig sinnvolle Lösung des Problems besteht darin, die Bluetooth-Schnittstelle zu deaktivieren. Dazu öffnen Sie die Datei /boot/config.txt mit einem Editor und fügen am Ende der Datei die Zeile dtoverlay=pi3-miniuart-bt hinzu. Nach dem Speichern und einem Neustart, funktioniert UART wieder wie in den Vorgängerversionen. Wenn Sie außerdem Bluetooth benötigen, müssen Sie wie bei den älteren Raspberry-Pi-Modellen auf einen USB-Bluetooth-Stöpsel zurückgreifen.

Quellen

bash-Vervollständigung aktivieren

Wenn Sie im Terminal die Tabulator-Taste drücken, sollte die im Terminal laufende Shell (also die bash) die bisherige Eingabe nach Möglichkeit vervollständigen. In manchen Fällen funktioniert dies (z.b. bei Dateinamen), in anderen Fällen aber nicht — z.B. wenn Sie mit sudo -s in den root-Modus wechseln und dann apt-get install name eingeben und die Tabulator-Taste drücken. Schuld daran ist die Datei /etc/bash.bashrc. In dieser Konfigurationsdatei sind einige Zeilen durch das Kommentarzeichen # deaktiviert. Deswegen bleibt das standardmäßig installierte Paket bash-completion wirkungslos.

Öffnen Sie die Datei also mit sudo leafpad /etc/bash.bashrc in einem Editor und entfernen Sie die #-Zeichen für die Zeilen, die dem Kommentar enable bash completion in interactive shells folgen:

# in der Datei /etc/bash.bashrc
...
# enable bash completion in interactive shells
if ! shopt -oq posix; then 
  if [ -f /usr/share/bash-completion/bash_completion ]; then 
    . /usr/share/bash-completion/bash_completion 
  elif [ -f /etc/bash_completion ]; then 
    . /etc/bash_completion 
  fi 
fi 
...

Sobald Sie sich neu einloggen, funktioniert die bash-Vervollständigung wie in anderen Linux-Distributionen