Die aktuelle Raspberry-Pi-Version verwendet auf den Raspberry-Pi-Modellen 4B, 400 sowie 5 Wayland als Default-Grafiksystem. Aus diesem Grund funktionieren viele Programme zur Fernwartung bzw. für Remote-Desktop-Funktionen nicht mehr wie gewohnt. Betroffen ist unter anderem RealVNC, bisher die Default-Lösung der Raspberry Pi Foundation. RealVNC verspricht etwas vage, im Verlauf des Jahres 2024 eine Wayland-kompatible Version ihrer Software zu veröffentlichen. An dieser Stelle erkläre ich Ihnen, was Sie tun können, wenn Sie nicht solange warten möchten.
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Raspberry Pi OS »Bookworm«
Seit gestern ist die neue Version von Raspberry Pi OS auf der Basis von Debian 12 (»Bookworm«) verfügbar. Diese Version ist Voraussetzung für den Raspberry Pi 5, läuft aber natürlich auch auf älteren Raspberry Pis. Ich habe meine Tests auf einem Pi 5 sowie einem Pi 400 durchgeführt.
Auf den ersten Blick sieht der Desktop auf der Basis von LXDE nahezu unverändert aus. Aber dieser Eindruck täuscht erheblich: Raspberry Pi OS verwendet jetzt Wayland, PipeWire und den NetworkManager.

Ärger mit RDP
Seit es Raspberry Pi OS Bullseye gibt, zickt xrdp. Die Probleme haben mit der internen Umstellung des Grafiksystems zu tun, aber auch mit dem Script /usr/bin/startlxde-pi
. Im Internet gibt es diverse Lösungsvorschläge. Bei Weitem am einfachsten ist es, einen neuen Benutzer einzurichten und den RDP-Login nicht für pi
, sondern für diesen Nutzer durchzuführen:
pi$ sudo useradd newusername
pi$ sudo usermod -a -G sudo newusername
Anschließend melden Sie sich im Programm ‚Remotedesktopverbindung‘ oder bei einem anderen xrdp-Client nicht als pi
, sondern als newusername
an.
Beachten Sie, dass newusername
nur einmal angemeldet sein darf — entweder via RDP, oder direkt auf dem Gerät. Beides zugleich ist nicht (mehr) erlaubt.
Mehr technische Details finden Sie hier:
https://kofler.info/raspberry-pi-os-bullseye/#comment-1227
https://forums.raspberrypi.com/viewtopic.php?t=323471
Fotos und Videos mit den libcamera-Tools aufnehmen
Mit Raspberry Pi OS Bullseye hat sich der Umgang mit dem RP-Kameramodul grundlegend geändert. Positiv: Die erforderliche Konfiguration erfolgt jetzt automatisch. Negativ: Die neuen libcamera-Kommandos sind inkompatibel zu den langjährig etablierten Kommandos raspistill
und raspivid
, die nicht mehr zur Verfügung stehen.
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Raspberry Pi OS Bullseye
Die Raspberry Pi Foundation hat eine neue Raspberry-Pi-OS-Version auf der Basis von Debian Bullseye freigegeben. Damit ändert sich Einiges: Zum einen natürlich eine Menge Versionsnummern dank des modernisierten Debian-Unterbaus, zum anderen aber auch durchaus wichtige technische Details. Z.B. verwendet Rasbperry Pi OS nun standardmäßig GTK3 und den Displaymanager Mutter — zumindest auf Rechnern mit 2 GByte. Aber der Reihe nach …
Update 7.12.2021: Die alte Raspberry-Pi-OS-Version (Buster) wird bis auf Weiteres mit Updates versorgt und erhält die Bezeichnung Legacy. Damit wird niemand zum Update auf die neue Version (Bullseye) gezwungen. Mehr Details können Sie im Blog von raspberrypi.com nachlesen.

Ubuntu 21.04
Ubuntu und der Raspberry Pi haben eine wechselhafte Geschichte hinter sich: Zuerst gab es gar kein Ubuntu für den Raspberry Pi, dann Ubuntu Mate, dann wieder nicht mehr. Aber zuletzt hat sich das Blatt gewendet: Die Desktop-Version von Ubuntu (inklusive Gnome) läuft auf den Modellen 4B und 400 ohne Einschränkungen. (Falls Sie den 4B verwenden, benötigen Sie aber ein Modell mit mindestens 4 GB RAM.) Für diesen Beitrag haben wir die Desktop-Version von Ubuntu 21.04 auf einem Raspberry Pi 400 ausprobiert.

Alternativ steht auch Ubuntu Server zur Wahl. Dafür reichen ältere Raspberry-Pi-Modelle und weniger RAM aus, allerdings müssen Sie im Textmodus bzw. via SSH arbeiten. Für Server-Anwendungen ist das eigentlich keine große Einschränkung.
Raspberry Pi Imager
NOOBS ade! Seit einigen Monaten bietet die Raspberry Pi Foundation den neuen Raspberry Pi Imager zum Download an. Damit können Sie Raspberry Pi OS auf eine SD-Karte installieren — und das so komfortabel wie nie zu vor. Die Programm, das für Windows, macOS und Linux heruntergeladen werden kann, lädt das erforderliche Image herunter und überträgt es auf die SD-Karte. Das funktioniert für beliebig große SD-Karten und erfordert kein vorheriges Formatieren. Seit Version 1.6 gibt es zudem einen verstecken Dialog, in dem die WLAN- und SSH-Konfiguration vorweg erledigt werden kann.
