Raspberry Pi Zero W ausprobiert

Mittlerweile hat ein Raspberry Pi Zero W den Weg zum Autor gefunden. Zeit für einen kurzen Test!

Raspberry Zero W mit einer Streichholzschachtel zum Größenvergleich

Einordnung in die Pi-Zero-Familie

Aktuelle Raspberry-Pi-Modelle gibt es momentan in drei Größen:

  • Das Standardmodell hat eine Grundfläche von 86×56 mm2.

  • Die Platinengröße der Zero-Modelle beträgt 65×30 mm2.

  • Das für Industrieanwendungen gedachte Compute Module ist mit 67×30 mm2 nahezu gleich groß, es ist aufgrund seiner Anschlüsse aber für Bastelprojekte kaum geeignet.

Innerhalb der Zero-Familie wurden mittlerweile drei Modelle vorgestellt:

  • Nov. 2015: Raspberry Pi Zero: CPU BCM 2835 1 GHz, 1 Micro-USB, 1 Mini HDMI

  • Mai 2016: Raspberry Pi Zero mit Kameraanschluss: wie oben, aber mit FPC-Kameraanschluss (kleiner Anschluss als beim Raspberry Pi B, erfordert eigenes Kabel)

  • Feb. 2017: Raspberry Pi Zero W: wie oben, aber mit Bluetooth und WLAN

Die Raspberry-Pi-Familie, Stand Feb. 2017

Preis

Die Preisempfehlung lautet 10 EUR (gegenüber 5 EUR für die beiden bisherigen Zero-Modelle). Wie bei den früheren Zero-Modellen ist es aber nahezu unmöglich, das Gerät um diesen Preis auch zu erwerben. Die meisten Händler, die das Gerät überhaupt lagernd haben, bieten es nur in Kombination mit diversem Zubehör (USB- und HDMI-Adaptern etc.) an. Inklusive Versandkosten ist das Modell dann meist nur noch geringfügig billiger als der besser ausgestattete und schnellere Raspberry Pi 3 B.

Damit ist nicht der Preis das Argument für den Raspberry Pi Zero, sondern die winzige Größe und der deutlich kleinere Strombedarf. Der Pi Zero ist also das ideale Modell für den Batterie/Akku-Betrieb und/oder bei beengten Platzverhältnissen.

Inbetriebnahme

Die Inbetriebnahme mit einem aktuellen Raspbian-Image von https://www.raspberrypi.org/downloads/raspbian war vollkommen problemlos. Das neue Zero läuft wie der bewährte »Rasbperry Pi 3 Modell B«. Der Desktop-Betrieb ist allerdings etwas langsamer als gewohnt, auch wegen des nur halb so großen RAMs.

Mit etwas Hartnäckigkeit ist es übrigens möglich, den Zero W uneingeschränkt in Betrieb zu nehmen, ohne je ein USB-Gerät anzuschließen. Dazu fügen Sie der Boot-Partition vor dem ersten Start die Dateien ssh (leer) und die Datei wpa_supplicant.conf mit der WLAN-Konfiguration hinzu. Damit können Sie aus dem lokalen Netzwerk sofort nach der Inbetriebnahme eine SSH-Verbindung zum Zero W herstellen (ssh pi@raspberrypi). Die erste Aktion sollte nun die Neueinstellung des Passworts für den Benutzer pi mit sudo passwd pi sein. Die Konfiguration von Bluetooth-Geräten kann anschließend via SSH mit dem Kommando bluetoothctl erfolgen (siehe diesen Blog-Eintrag).

Quellen