Heute ist mein Zero-Exemplar endlich eingetroffen. Ganz kurz einige Anmerkungen:
Das Ding ist wirklich unglaublich winzig.
Anfänglich hatte ich Probleme damit, die USB-Stecker richtig zu verwenden. Die äußere Buchse ist für die Stromversorgung, die innere für die Daten. (Die Stromversorgung klappt offensichtlich über beide Buchsen, aber nur die innere Buchse kann USB-Daten transportieren.)
Der Pi Zero ist spürbar langsamer als der Pi 2.
Im Regelfall brauchen Sie geeignete Kabel oder Adapter, einmal HDMI-Mini zu HDMI, einmal USB-Micro auf USB-A. Wenn Sie solche Kabel nicht ohnedies herumliegen haben, bestellen Sie am besten ein entsprechendes Pi-Zero-Set, das dann aber nur wenig günstiger ist als ein Pi 2.
Zero ist das neue Modewort in der Raspberry-Pi-Welt. Neben dem Zero-Modell wurde kürzlich auch die neue Python-Bibliothek gpiozero vorgestellt, die die Steuerung von Hardware-Komponenten durch GPIOs besonders einfach macht. Die Bibliothek ist eine Alternative zur bekannten RPi.GPIO-Bibliothek.
Heute bin ich über ein Kommando gestolpert, das mir bisher nicht aufgefallen ist und das tatsächlich relativ neu ist: raspi-gpio. Dieses Kommando erfüllt eine ähnliche Aufgabe wie das gpio-Kommando von WiringPi: Es ermöglicht es, den Zustand der GPIOs auszulesen bzw. zu verändern. Darüber hinaus kann es eine Menge Details über die möglichen alternativen Funktionen von GPIOs ermitteln.
Nach wie vor bietet die MATE-Variante von Ubuntu die beste Unterstützung für den Raspberry Pi. Vorausgesetzt wird die Version 2 mit einer ARMv7-CPU. Die älteren Modelle, aber auch das neue Zero-Modell enthalten dagegen ein System-on-a-Chip mit ARMv6-Architektur, das nicht kompatibel zu Ubuntu ist.
Die Hardware-Unterstützung für den Raspberry Pi hat sich in der aktuellen Version stark gegenüber Ubuntu MATE 15.04 verbessert. Einzig raspi-config oder ein vergleichbares Konfigurationswerkzeug fehlt noch.
Auf manchen HDMI-Monitoren erscheint rund um den eigentlichen Bildschirminhalt ein mehr oder weniger breiter schwarzer »Trauerrand«. Schuld daran ist die automatisch aktivie Overscan-Funktion des Grafikcores der Raspberry Pi. Sie erhöht die Kompatibilität zu manchen HDMI-Monitoren, führt auf anderen Monitoren aber zu einem unnötigen schwarzen Rand.
Abhilfe: Laden Sie die Datei /boot/config.txt in einen Editor (z.B. mit sudo nano /boot/config.txt) und fügen Sie dort die folgende Zeile ein:
disable_overscan=1
Bei Raspbian Jessie können Sie alternativ im grafischen Konfigurationsprogramm die Overscan-Option deaktivieren.
Die Raspberry-Pi-Familie hat — wie immer überraschend — Zuwachs bekommen (Link zur offiziellen Ankündigung). Es gibt das neue »Zero-Modell« mit folgenden Eckdaten:
BCM2835 SoC (also die CPU des RaPi 1, aber mit 1GHz getaktet)
512 MByte RAM
Mini-HDMI statt HDMI
zwei mal Micro-USB, einmal zur Stromversorgung, einmal zum Anschluss eines USB-Geräts oder Hubs
kein Ethernet
kein Kamera-Anschluss
kein eigener Audio-Ausgang, Audio nur via HDMI
nur 65 x 30 mm2!
alle 40-GPIO-Kontakte, aber als Lötpunkte, nicht als Stecker
Composite-Video-Ausgang ebenfalls nur in Form von Lötpunkten
Leistungsaufnahme angeblich nur 0,8 W (160 mA bei 5V)
Preis: theoretisch 5 $, praktisch mit Versand, HDMI- und USB-Adaptern aber zumeist weit mehr; dennoch: verblüffend billig!
Das neue Modell eignet sich speziell für Bastelprojekte und Steuerungsaufgaben, weniger für den Einsatz als Medien-Player oder Mini-Computer.
PS: Natürlich habe ich schon ein Exemplar bestellt. Ein Testbericht folgt, sobald der Pi Zero eintrifft.
Vor einigen Monaten habe ich hier im Blog berichtet, wie man den Monitor zeitgesteuert aus und wieder einschalten kann. Heute bin ich — eher zufällig — auf eine andere, viel einfachere Möglichkeit gestolpert:
vcgencmd display_power 0 schaltet den HDMI-Ausgang aus. Ein angeschlossener Monitor sollte nach wenigen Sekunden den Energiesparmodus aktivieren. vcgencmd display_power 1 schaltet den HDMI-Ausgang wieder ein. Anders als bei tvservice --off/tvservice --preferred erscheint das Bild sofort wieder, es ist kein umständlicher Konsolenwechsel erforderlich.
Als Autoren bekommen wir natürlich regelmäßig Post von unseren Lesern, oft in der Form: »Das Buch gefällt mir einigermaßen/ziemlich/sehr gut, aber ich hätte da mal ’ne Frage.« Und natürlich bemühen wir uns zu antworten, so gut wir können.
Gestern habe ich eine recht lange E-Mail erhalten, die nicht ganz in dieses Schema passte: Die Mail berichtet sehr ausführlich über Praxiserfahrungen und Detailprobleme mit dem Raspberry Pi, und mir erschienen die so zusammengetragenen Informationen so wertvoll, dass ich den Verfasser um die Erlaubnis fragte, die E-Mail zu veröffentlichen. Das OK habe ich nun (vielen Dank dafür!), und natürlich respektiere ich den Wunsch, dass Name und E-Mail-Adresse nicht genannt werden sollen.
Im Folgenden also der Text der Mail. Wenn Sie dazu Anmerkungen oder Vorschläge haben, verwenden Sie bitte die Kommentarfunktion.
Was die Geheimhaltung von neuen Produkten oder Programmen betrifft, kann es die Raspberry Pi Foundation mit Apple aufnehmen: So wie der Raspberry Pi 2 im Februar 2015 vollkommen überraschend vorgestellt wurde, so kam auch gestern die Ankündigung der neuen Raspbian-Version wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Zuletzt habe ich vor drei Monaten recherchiert, wann mit einer Umstellung von Raspbian auf die aktuelle Debian-Version 8 zu rechnen sei. Gefunden habe ich diesen Beitrag eines Moderators des Raspberry-Pi-Forums, dass man es mit der Umstellung auf Debian 8 nicht eilig habe und dass interne Tests momentan noch große Probleme verursachen würden.
Nun denn, das Warten ist vorbei. Diese Seite fasst die wichtigsten Neuerungen zusammen (zuletzt aktualisiert: Feb. 2016).
Ich bin so frei und bezeichne die neue Raspbian-Version einfach als »Raspbian Jessie«. Die Unterschiede zwischen dem ursprünglichen Raspbian auf der Basis von Debian 7 und dem aktuellen Raspbian auf der Basis von Debian 8 sind durchaus umfassend.
Das Kommando, um den aktuellen Desktop per VNC freizugeben, lautet übrigens x11vnc, siehe S. 20 auf den Folien.
Das Blog zum Buch »Raspberry Pi – Das umfassende Handbuch«
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