Es gibt sicher 1000 Anleitungen, wie Sie eine Leuchtdiode über einen Vorwiderstand mit einem GPIO-Pin verbinden und diese dann per Python, bash oder in sonst einer Programmiersprache ein- und wieder ausschalten. Aber wussten Sie, dass Sie auch manche im Raspberry Pi eingebauten LEDs per Software ein- und ausschalten können?
Update 20.8.2017: Die LED-Steuerung durch das gpio-Kommando funktioniert nur beim Raspberry Pi 2, nicht beim Raspberry Pi 3.
Manchmal, wenn ich im Arbeitszimmer sitze und ein Headset trage, höre ich die Türglocke nicht – oder erst nach dem siebten vehementen Klingeln, woraufhin der Postzusteller gern mal süffisant fragt, ob man gerade im Westflügel war.
Um das zu verhindern, möchte ich einen Raspberry Pi Zero einsetzen, der erkennt, wenn die Türglocke läutet. Die üblichen Klingeltrafos arbeiten mit 8 bis 12 V Wechselstrom, was für dem Raspberry Pi recht unhandlich ist. Um das Schließen des Wechselstromkreises direkt als Eingang zu benutzen, müsste man die Wechselspannung erst gleichrichten und dann auf eine Spannung herunterdrosseln, die der Raspi verarbeiten kann. Das geht alles, ist aber aufwändig und erfordert auch mehr Verdrahtung, als in das Türglockengehäuse passt.
Ich habe deshalb einen anderen Weg gewählt und einfach einen Geräuschsensor an den Raspberry Pi angeschlossen. So sieht er aus:
Offiziell unterstützt der Raspberry Pi nur den SDHC-Standard (bis 32 GByte), nicht aber den SDXC-Standard für SD-Karten mit mehr Speicher. Das heißt aber nicht, dass es unmöglich ist, derartige SD-Karten zu verwenden. Da ich gerade einen DLNA-Server auf einem Pi-Zero einzurichten möchte, habe ich versucht, Raspbian auf eine 128-GByte-SD-Karte zu installieren — und siehe da: Probleme haben (wieder einmal) nur die Benutzer, die aus der Windows-Welt kommen …
Heute ist mein Zero-Exemplar endlich eingetroffen. Ganz kurz einige Anmerkungen:
Das Ding ist wirklich unglaublich winzig.
Anfänglich hatte ich Probleme damit, die USB-Stecker richtig zu verwenden. Die äußere Buchse ist für die Stromversorgung, die innere für die Daten. (Die Stromversorgung klappt offensichtlich über beide Buchsen, aber nur die innere Buchse kann USB-Daten transportieren.)
Der Pi Zero ist spürbar langsamer als der Pi 2.
Im Regelfall brauchen Sie geeignete Kabel oder Adapter, einmal HDMI-Mini zu HDMI, einmal USB-Micro auf USB-A. Wenn Sie solche Kabel nicht ohnedies herumliegen haben, bestellen Sie am besten ein entsprechendes Pi-Zero-Set, das dann aber nur wenig günstiger ist als ein Pi 2.
Zero ist das neue Modewort in der Raspberry-Pi-Welt. Neben dem Zero-Modell wurde kürzlich auch die neue Python-Bibliothek gpiozero vorgestellt, die die Steuerung von Hardware-Komponenten durch GPIOs besonders einfach macht. Die Bibliothek ist eine Alternative zur bekannten RPi.GPIO-Bibliothek.
Heute bin ich über ein Kommando gestolpert, das mir bisher nicht aufgefallen ist und das tatsächlich relativ neu ist: raspi-gpio. Dieses Kommando erfüllt eine ähnliche Aufgabe wie das gpio-Kommando von WiringPi: Es ermöglicht es, den Zustand der GPIOs auszulesen bzw. zu verändern. Darüber hinaus kann es eine Menge Details über die möglichen alternativen Funktionen von GPIOs ermitteln.
Auf manchen HDMI-Monitoren erscheint rund um den eigentlichen Bildschirminhalt ein mehr oder weniger breiter schwarzer »Trauerrand«. Schuld daran ist die automatisch aktivie Overscan-Funktion des Grafikcores der Raspberry Pi. Sie erhöht die Kompatibilität zu manchen HDMI-Monitoren, führt auf anderen Monitoren aber zu einem unnötigen schwarzen Rand.
Abhilfe: Laden Sie die Datei /boot/config.txt in einen Editor (z.B. mit sudo nano /boot/config.txt) und fügen Sie dort die folgende Zeile ein:
disable_overscan=1
Bei Raspbian Jessie können Sie alternativ im grafischen Konfigurationsprogramm die Overscan-Option deaktivieren.
Die Raspberry-Pi-Familie hat — wie immer überraschend — Zuwachs bekommen (Link zur offiziellen Ankündigung). Es gibt das neue »Zero-Modell« mit folgenden Eckdaten:
BCM2835 SoC (also die CPU des RaPi 1, aber mit 1GHz getaktet)
512 MByte RAM
Mini-HDMI statt HDMI
zwei mal Micro-USB, einmal zur Stromversorgung, einmal zum Anschluss eines USB-Geräts oder Hubs
kein Ethernet
kein Kamera-Anschluss
kein eigener Audio-Ausgang, Audio nur via HDMI
nur 65 x 30 mm2!
alle 40-GPIO-Kontakte, aber als Lötpunkte, nicht als Stecker
Composite-Video-Ausgang ebenfalls nur in Form von Lötpunkten
Leistungsaufnahme angeblich nur 0,8 W (160 mA bei 5V)
Preis: theoretisch 5 $, praktisch mit Versand, HDMI- und USB-Adaptern aber zumeist weit mehr; dennoch: verblüffend billig!
Das neue Modell eignet sich speziell für Bastelprojekte und Steuerungsaufgaben, weniger für den Einsatz als Medien-Player oder Mini-Computer.
PS: Natürlich habe ich schon ein Exemplar bestellt. Ein Testbericht folgt, sobald der Pi Zero eintrifft.
Vor einigen Monaten habe ich hier im Blog berichtet, wie man den Monitor zeitgesteuert aus und wieder einschalten kann. Heute bin ich — eher zufällig — auf eine andere, viel einfachere Möglichkeit gestolpert:
vcgencmd display_power 0 schaltet den HDMI-Ausgang aus. Ein angeschlossener Monitor sollte nach wenigen Sekunden den Energiesparmodus aktivieren. vcgencmd display_power 1 schaltet den HDMI-Ausgang wieder ein. Anders als bei tvservice --off/tvservice --preferred erscheint das Bild sofort wieder, es ist kein umständlicher Konsolenwechsel erforderlich.
Als Autoren bekommen wir natürlich regelmäßig Post von unseren Lesern, oft in der Form: »Das Buch gefällt mir einigermaßen/ziemlich/sehr gut, aber ich hätte da mal ’ne Frage.« Und natürlich bemühen wir uns zu antworten, so gut wir können.
Gestern habe ich eine recht lange E-Mail erhalten, die nicht ganz in dieses Schema passte: Die Mail berichtet sehr ausführlich über Praxiserfahrungen und Detailprobleme mit dem Raspberry Pi, und mir erschienen die so zusammengetragenen Informationen so wertvoll, dass ich den Verfasser um die Erlaubnis fragte, die E-Mail zu veröffentlichen. Das OK habe ich nun (vielen Dank dafür!), und natürlich respektiere ich den Wunsch, dass Name und E-Mail-Adresse nicht genannt werden sollen.
Im Folgenden also der Text der Mail. Wenn Sie dazu Anmerkungen oder Vorschläge haben, verwenden Sie bitte die Kommentarfunktion.
Das Blog zum Buch »Raspberry Pi – Das umfassende Handbuch«
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