Auf meine Raspberry Picos habe ich geraume Zeit warten müssen, denn ich habe sie in England bestellt. Angesichts der Brexit-Turbulenzen im Frachtwesen war das nicht besonders schlau. Aber jetzt sind sie da, und gestern habe ich damit eine kleine CO2-Ampel gebaut.
In meiner Kurzvorstellung des Raspbery Pi Pico habe ich Ihnen gezeigt, wie Sie auf dem Micro-Controller MicroPython installieren und über eine Konsolen-App (z.B. minicom) interaktiv nutzen können. Das ist ein wichtiger erster Schritt, um den Pico auszuprobieren. Letztlich wollen Sie aber Programme entwickeln, die dauerhaft am Pico laufen. Dazu reicht die interaktive Anwendung des Python-Interpreters nicht aus.
Dieser Beitrag zeigt, wie Sie mit Thonny ein »richtiges« MicroPython-Programme entwickeln und dieses auf dem Pico so speichern, dass es beim nächsten Start des Micro-Controllers automatisch ausgeführt wird.
Die Raspberry Pi Foundation hat Ihr neuesten Projekt vorgestellt: Trotz Namensähnlichkeiten handelt es sich beim »Raspberry Pi Pico« nicht um ein Mitglied der Mini-Computer-Serie (Raspberry Pi 1/2/3/4/400 A/B/Zero/Compute Model). Der Pico ist kein vollwertiger Computer samt Betriebssystem, sondern »nur« ein Micro-Controller.
Raspberry Pi Pico (Vorderseite)
Sie können auf dem Gerät selbst entwickelten Code ausführen und dabei über diverse GPIOs eine Menge Hardware-Schnittstellen ansteuern. Es gibt aber kein Grafiksystem samt Monitor-Ausgabe, keine Anschlüssel für Tastatur, Maus oder externe Datenträger, keinen Eingang für ein Kameramodul, keine Netzwerkfunktionen, kein WLAN, kein Bluetooth. Dafür punktet der Pico beim Preis (4 EUR) und beim Leistungsaufnahme (nur 0,7 W).
Der Pico ist also keine neue Variante zu den herkömmlichen Raspberry-Pis. Das Gerät spricht einen ganz anderen Markt an, der vor allem von Arduino dominiert wird, in dem sich aber diverse andere Hersteller tummeln. Im Vergleich zu anderen Microcontrollern will der Pico mit relativ viel Rechenleistung für wenig Geld punkten.
Seit einem Monat gibt es den Raspberry Pi in einer Desktop-Ausführung. Das Gerät ist in eine Tastatur integriert, was Erinnerungen an die Home-Computer-Zeit wach werden lässt. Der Computer wird nicht zufällig mitten in der Corona-Epidemie ausgeliefert: Die Raspberry-Pi-Foundation hofft, dass das Gerät kostengünstig für das Home Schooling verwendet werden kann.
Seit Anfang September 2020 gibt es ein EEPROM-Update für den Raspberry Pi 4, das eine von älteren Modellen bekannte Funktion endlich auf für die Version 4 implementiert: Das Booten von externen USB-Datenträgern. Damit können Sie Ihren Raspberry Pi 4 ohne die auf Dauer oft unzuverlässige SD-Karte betreiben.
Testaufbau: Raspberry Pi 4B mit einer älteren SATA-SSD, die über ein USB-Kabel angeschlossen ist
Updates: Hinweis auf Inkompatibilitäten mit verschiedenen USB/SATA-Adaptern, Warnung vor rpi-update. Tipp: Werfen Sie unbedingt auch einen Blick in das Raspberry-Pi-Forum.
Nachdem der Preis für die 2GB-Variante des Raspberry Pi 4B schon vor einigen Monaten gesenkt wurde und auf diese Weise die Variante mit 1 GB hinfällig gemacht hat, hat die Raspberry Pi Foundation heute ein neues Modell mit 8 GB RAM vorgestellt. Damit gibt es aktuell die folgenden Varianten (mit exemplarischen Preisen zum Stand 28.5.2020 bei reichelt):
Raspberry Pi 4B mit 2 GB RAM: EUR 38,90
Raspberry Pi 4B mit 4 GB RAM: EUR 57,80
Raspberry Pi 4B mit 8 GB RAM: EUR 79,50
Für normale Bastelprojekte raten wir zum 2-GB-Modell. Mehr RAM ist nur sinnvoll, wenn Sie den Raspberry Pi als Desktop-Computer verwenden wollen (Office, Webbrowser, Gimp etc.), Programme wie Mathematica ausführen möchten oder aus anderen Gründen viel RAM brauchen. Für anspruchslose Bastel- oder Server-Projekte sind 2 GB vollkommen ausreichend.
Bei den aktuellen Modellen ist übrigens auch das anfängliche USB-C-Ladeproblem behoben worden.
Die Raspberry Pi Foundation hat vor wenigen Wochen eine neue Version des Raspberry Pi Camera Moduls veröffentlicht. Im Gegensatz von den alten Boards, benötigt das neue Board nun eine separate Optik.
Die Spezifikationen des neuen Moduls sehen wie folgt aus:
Sony IMX477R Sensor mit 12.3 Megapixel
Back Focus Ring: Einstellbar (12.5 mm–22.4 mm
Objektiv Standards: C-mount, CS-mount (C-CS Adapter wird mitgeliefert)
IR Filter: Integriert
Flachbandkabel: 200 mm
Stativadapter: 1/4 Zoll
Aktuell sind zwei Objektive verfügbar. Ein 6 mm Weitwinkelobjektiv, sowie eine 16 mm Variante.
Der SoC des Raspberry Pi 4 enthält ein EEPROM (einen nicht flüchtigen Speicher). Der Code im EEPROM wird vom SoC am Beginn des Bootprozesses ausgeführt. Durch Änderungen im EEPROM kann die Raspberry Pi Foundation dem Raspberry Pi nachträglich Zusatzfunktionen beibringen. Die aktuell verfügbaren Updates senken den Energieverbrauch des Raspberry Pis ein wenig. In Zukunft sollen EEPROM-Updates auch das Booten von einem USB-Datenträger bzw. aus dem Netzwerk ermöglichen (PXE Boot).
Was machen Sie mit einem USB-Stick, den Sie auf der Straße finden? Wenn Ihnen die Grundregeln der IT-Sicherheit bekannt sind, dann stecken Sie den USB-Stick natürlich nicht in die Buchse Ihres Notebooks. Da könnte nämlich einiges schief gehen:
Vielleicht handelt es sich nicht um einen USB-Stick sondern um ein Gerät, das sich zuerst auflädt und dann über einen Stromstoß Ihren Computer zerstört (siehe https://usbkill.com).
Oder, nicht ganz so schlimm, das Gerät ist ein Hacking-Device, das zwar wie ein USB-Stick aussieht, sich in Wirklichkeit aber als Tastatur ausgibt und sofort beim Anstecken Schad- oder Überwachungs-Software installiert. Es gibt ine ganze Palette derartiger Geräte, z.B. Rubber Ducky oder Digispark.
Wenn Sie richtiggehend Glück haben, ist Ihr Fund wirklich ein gewöhnlicher USB-Stick. Es könnte aber sein, dass die darauf enthaltenen Dateien Viren oder andere Schad-Software enthalten …
Am sichersten ist es also, das Fundstück — so es keinem Besitzer zuzuordnen ist — zum Elektroschrott zu bringen.
Update 6.9.2019: Text aktualisiert im Hinblick auf die neue, Raspberry-Pi-4-kompatible Version.