Naheinstellgrenze der Raspberry-Pi-Kamera verändern

Für eines der Projekte, die im Buch beschrieben werden, haben wir eine Raspberry-Pi-Kamera in ein Vogelhaus eingebaut. Leider war das Bild zunächst ein wenig unscharf. Das liegt daran, dass die Kamera aufgrund der beengten Verhältnisse im Vogelhaus an ihre Naheinstellgrenze kommt. Beim Menschen ist es das gleiche: Was man sich direkt vor das Auge hält, sieht man nicht scharf, ein gewisser Mindestabstand muss sein.

Die Naheinstellgrenze ist bei der Raspi-Kamera aber nicht in Stein gemeißelt, sondern nur festgeklebt! Das innere runde Kunststoffelement, in das die Linse eingesetzt ist, ist mit einem oder zwei Klebepunkten fixiert. Kratzt man den Kleber mit einem scharfen, kleinen Gegenstand fort (Skalpell…), so läßt sich das Linsenelement drehen. Eine halbe Drehung gegen den Uhrzeigersinn verringert die Naheinstellgrenze auf wenige Zentimer. Nach der Prozedur sieht das Kameramodul ziemlich mitgenommen aus (der Kunststoff ist nicht sehr hart), funktioniert aber nach wie vor einwandfrei:

raspi-plastic

 

Hier halte ich die Kamera nur ein Handbreit über den Raspberry Pi:

raspi-distance

 

Und so sieht das Bild aus, das daraus entstanden ist:

raspi-near