Heute ist mein Zero-Exemplar endlich eingetroffen. Ganz kurz einige Anmerkungen:
- Das Ding ist wirklich unglaublich winzig.
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Anfänglich hatte ich Probleme damit, die USB-Stecker richtig zu verwenden. Die äußere Buchse ist für die Stromversorgung, die innere für die Daten. (Die Stromversorgung klappt offensichtlich über beide Buchsen, aber nur die innere Buchse kann USB-Daten transportieren.)
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Der Pi Zero ist spürbar langsamer als der Pi 2.
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Im Regelfall brauchen Sie geeignete Kabel oder Adapter, einmal HDMI-Mini zu HDMI, einmal USB-Micro auf USB-A. Wenn Sie solche Kabel nicht ohnedies herumliegen haben, bestellen Sie am besten ein entsprechendes Pi-Zero-Set, das dann aber nur wenig günstiger ist als ein Pi 2.

Inbetriebnahme
Zur Inbetriebnahme benötigen Sie einen USB-Hub, um Tastatur und Maus anzuschließen. Damit führen Sie mit dem Raspbian-Konfigurationsprogramm die Basiskonfiguration durch, gegebenenfalls inklusive WLAN-Konfiguration.
Ist das einmal geschafft, können Sie den einen USB-Port zum Anschluss eines WLAN-Adapters verwenden und den Pi via SSH/VNC steuern und nutzen. Der unschöne USB-Hub kann dann entfallen.
Bei meinen Tests hat das alles problemlos funktioniert.

Pi 2 versus Pi Zero
Ich vermute, die Mehrheit der Raspberry-Pi-Bastler trifft mit dem Pi 2 die bessere Wahl: Bessere Performance, mehr Schnittstellen (LAN, 4*USB, Kamera, Audio), höhere Kompatibilität mit vorhandenen USB- und HDMI-Kabeln, bessere Zugänglichkeit der GPIO-Pins etc.
Den ganz großen Vorteil des Pi Zero sehe ich im minimierten Stromverbrauch. Der Pi Zero ist momentan klar das sparsamste Raspberry-Pi-Familienmitglied.
Der Killer-Preis von nur 5 Pfund/Euro/Dollar beeindruckt mich weniger. Zum einen kommen in der Regel die Kosten für Versand und evt. für zusätzliche Adapter und einen USB-Hub hinzu, zum anderen sind die reinen Hardware-Kosten unter all den anderen Pi-Ausgaben generell oft vernachlässigbar: Netzteil, SD-Karten, evt. Kabel, sonstige Hardware-Komponenten kosten schnell ein Mehrfaches des Pi.

Leistungsaufnahme
Der folgende Link führt auf eine Blog-Seite von Jeff Geerling. Dieser Raspberry-Pi-Fan hat sich die Mühe gemacht, die Leistungsaufnahme des Pi Zero unter verschiedenen Szenarien (deaktivierter HDMI-Ausgang etc.) zu messen. Die Kurzfassung: Im Idealfall, also bei deaktiviertem HDMI-Ausgang, beträgt die Leistungsaufnahme nur 0,2 Watt. Selbst mit HDMI- und USB-WLAN stieg die Leistungsaufnahme während des Bootprozesses nicht über 0,7 Watt.
http://www.midwesternmac.com/blogs/jeff-geerling/raspberry-pi-zero-power